Auf Einladung des Landesverbandes trafen sich am 25. Mai insgesamt 29 Mitglieder zur Jahresmitgliederversammlung im Hotel Elbflorenz in Dresden. Mit dabei war in diesem Jahr auch ein Gast: Norma Keßler, die Präsidentin des Bundesverbandes.
Berichte und Jahresabschluss
Nach dem Begrüßungskaffee im Foyer ging die Versammlung um 10 Uhr los. Die üblichen Formalien waren schnell abgehandelt und weiter ging es mit den Rechenschafts- und Tätigkeitsberichten des Vorstandes und der Referenten. Ein besonderes Highlight in diesem Jahr, an dem mehrere Ressorts, Referate und Regionalgruppen beteiligt waren, war die Fotoausstellung zu den Nürnberger Prozessen in Leipzig und kurz darauf auch in Köthen. Die BDÜ-Anzeige in der Sächsischen Zeitung, die zwei Wochen lang um den Hieronymustag herum geschaltet war, war ein weiterer Höhepunkt. Organisiert wurde diese von der 2. Vorsitzenden Anja Pleul.
Laut Bericht der Mitgliedsverwaltung gab es im vergangenen Jahr erstmals mehr Austritte aus dem Verband wegen beruflicher Neuorientierung als aus Altersgründen. Dies zeigt deutlich, dass sich unser Berufsstand im Wandel befindet. Norma Keßler ergänzte jedoch später, dass der LV Ost im Gegensatz zu anderen LVs seine Mitgliederzahl weiterhin halten konnte und außerdem einen deutlich niedrigeren Altersdurchschnitt aufweist als der Gesamtverband. Dies ist vor allem dem vergleichsweise hohen Anteil an studentischen Mitgliedern zu verdanken.
Die Schatzmeisterin Irina Heinitz stellte den Jahresabschluss vor und erklärte den relativ hohen Fehlbetrag, der vor allem durch die einmalige Absenkung des Mitgliedsbeitrag 2023 verursacht wurde. Der Verband ist jedoch weiterhin finanziell sehr gut aufgestellt, und so können für dieses und die kommenden Jahre einige größere Aktionen geplant werden.
Im Anschluss an die Berichte hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Eine der Fragen bezog sich auf das Mentoringprogramm: Ob dieses nur für Mitglieder gedacht sei? Tatsächlich ist das Programm nur für Mitglieder vorgesehen, der Verband bietet jedoch auch Unterstützung für (Noch-)Nicht-Mitglieder an, zum Beispiel in Form von regelmäßigen Existenzgründungsseminaren. Der Vorstand stellte fest, dass eine intensivere Zusammenarbeit mit den Hochschulen in Sachsen und Sachsen-Anhalt durchaus geboten ist – dafür braucht es jedoch Unterstützung vor Ort.
Des Weiteren wurde der Wunsch nach mehr regionalen Aktivitäten geäußert. Da die Regionalgruppenleiterinnen und -leiter schon beim Klausurtag 2023 diskutiert hatten, wie die Regionalgruppen stärker belebt werden könnten, kamen die Vorschläge aus der Mitgliedschaft sehr recht. Inzwischen läuft eine Umfrage, welche Art von Veranstaltungen sich die Mitglieder wünschen.
Kurz vor der Mittagspause wurde der Vorstand einschließlich der Schatzmeisterin einstimmig und mit Applaus entlastet.
Haushalt 2024
Nach dem Essen ging es weiter mit dem Haushaltsplan für 2024. Auffallend war hier ein ungewöhnlich hohes Budget für die Öffentlichkeitsarbeit. Dieses ist für ein ganz besonderes Projekt vorgesehen: 2025 wird Chemnitz Kulturhauptstadt Europas. Da zu diesem Anlass viele ausländische Gäste erwartet werden, soll das ganze Jahr über (wenn alles klappt, schon ab September 2024) ein Bus mit einer großflächigen BDÜ-Werbung durch Chemnitz fahren. Die Teilnehmer der JMV wählten einstimmig das größtmögliche Format. Wir freuen uns auf den BDÜ-Bus – und die Aktionen, die rund um dieses Projekt noch geplant werden!
Im Zusammenhang mit dem Haushalt war außerdem zu erwähnen, dass der Vorstand beschlossen hat, die Einkommenshöchstgrenze für die Beitragsminderung anzuheben. Grund hierfür sind die gestiegenen Lebenshaltungskosten, die natürlich auch die Mitglieder des Verbands spüren. Die neue Grenze ist in der Beitrags- und Mahngebührenordnung vermerkt.
Der Haushalt wurde ohne Gegenstimmen angenommen, anschließend gab es noch drei Wahlen: Sabine Hofmann, die für eine weitere Amtszeit in den Vorstand gewählt wurde, sowie zwei Kassenprüferinnen.
Ein paar Worte aus dem Bundesverband
Im Anschluss an eine kurze Kaffeepause übergab die Versammlungsleiterin das Wort an Norma Keßler. Die Verbandspräsidentin sprach unter anderem über die politische Geschäftsführerin des BDÜ, Elvira Iannone, die den BDÜ seit mittlerweile einem Jahr auf der politischen Bühne vertritt, und den Forderungskatalog, den der BDÜ für die Bundestagswahlen im Herbst diesen Jahres erstellt.
Das zweite große Thema war die Strukturreform des Verbandes, die darauf abzielt, bestimmte Funktionen im Verband zu zentralisieren, um Synergien zu schaffen, ohne dabei die regionalen Strukturen aufzugeben. Die Vorarbeiten (Analysen, Umfragen, Ideensammlung usw.) zu dieser Reform sind mittlerweile – in Zusammenarbeit mit einem externen, objektiven Verbandsberater – weitgehend abgeschlossen. Bevor es jedoch an die konkrete Umsetzung geht, ist eine Info-Veranstaltung für alle Mitglieder des BDÜ geplant.
Erwähnenswert ist außerdem die Überarbeitung der Berufs- und Ehrenordnung und die Ergänzung eines Punktes 3.8 in Bezug auf den Umgang mit Kolleginnen und Kollegen und die Diskussionskultur im Verband.
Offene Diskussion
Im Rahmen der offenen Diskussion am Ende der Veranstaltung kam die Frage auf, wie der Verband seine Mitglieder stärker aktivieren beziehungsweise neue Mitglieder gewinnen könne. Diese Frage ist nicht leicht zu beantworten. Eine verstärkte Kooperation mit den Hochschulen und die bereits vorgeschlagenen möglichen Aktivitäten in den Regionalgruppen bieten hierfür gute Ansätze; aber auch jedes Einzelmitglied ist aufgefordert zu helfen und für den Verband zu werben. Letztlich ist Sichtbarkeit einer der wichtigsten Aspekte für erfolgreiche Verbandsarbeit.
Zum Schluss wies eine Teilnehmerin noch auf ein Angebot der Naturbühne Greifensteine hin, das nicht nur für Theaterliebhaber interessant sein dürfte: Am 28.7. und 25.8.2024 wird dort ein Stück mit Gebärdensprachdolmetschung aufgeführt.
Erst die Arbeit, dann das Vergnügen
In diesem Jahr war ein etwas anderes Kulturprogramm organisiert worden: ein Outdoor Escape Game, ein Abenteuer-Spiel mitten in Dresden. Zehn Teilnehmerinnen und Teilnehmer machten sich nach der Versammlung auf, um die Welt vor einem gefährlichen Virus zu retten. Ausgestattet mit je einem iPad und einem Agentenkoffer rätselten sich zwei Teams kreuz und quer durch die Altstadt. Einige der Rätsel hatten es wirklich in sich, und auf halbem Weg brach ein Gewitter los, so dass die beiden Teams letztlich ziemlich nass wieder an der Frauenkirche ankamen. Die gute Nachricht: Das Virus wurde neutralisiert. Die schlechte: Keines der Teams schaffte es noch rechtzeitig, in das Hauptquartier der Bösewichte einzudringen und sie auszuschalten. Eine Wiederholung ist also nicht auszuschließen.
Wer nicht miträtseln wollte, konnte stattdessen an einer kleinen Stadtführung teilnehmen. Unser Mitglied Veit Steinbach führte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an den Brühlschen Terrassen entlang zur Yenidze und gab einige interessante Geschichten über Dresden zum Besten. Im Restaurant stießen auch einige der durchgeweichten Abenteurer wieder dazu und genossen, eingeladen vom Verband, ein gutes Abendessen hoch über den Dächern der Stadt.