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Liebe Mitglieder,

das zweite Ausnahmejahr neigt sich dem Ende zu, zum zweiten Mal zeigt uns das von der Gesellschaft für deutsche Sprache gewählte „Wort des Jahres“, wovon unser Leben geprägt ist. Letztes Jahr war es die „Corona-Pandemie“, dieses Jahr ist es der „Wellenbrecher“.

Was dies für uns konkret und im Alltag, für unsere Familien wie auch unsere Arbeit bedeutet, kann an dieser Stelle gar nicht beleuchtet werden. Es ist zu verschieden, und gerade die Differenzen sind es ja auch, die uns mitunter menschlich arg zu schaffen machen.

Ich möchte daher das Privileg der Newsletter-Redaktion gern dazu nutzen, auf das uns Verbindende zu verweisen und daran zu erinnern: Wir sind Kolleginnen und Kollegen, viele kennen sich seit Jahren persönlich, arbeiten zusammen, unterstützen sich. Natürlich hätte ich mich gefreut, einige von Ihnen auch endlich persönlich kennenzulernen, ob nun auf dem abgesagten Weihnachtstreffen in Meißen oder bei einer Präsenzveranstaltung. Doch nun bleibt uns nichts anderes übrig, als uns auf das zu besinnen, was noch immer geht und was uns über die dunkle Jahreszeit aufmuntern kann.

Vielleicht müssen wir ein Weilchen wohlwollend darüber nachdenken, aber ich wünsche allen, dass Sie mehr als eine Idee dazu haben! Ein Licht oder auch mehrere sollten unbedingt dazugehören. Ein Licht, eine Kerze zu entzünden verbinden wir mit einer gemütlichen Stimmung, es hat allerdings oft auch Symbolcharakter, wird für Bräuche und Botschaften verwendet (denken wir an die Kerzen, die ins Fenster gestellt werden, um der Vermissten und Toten zu gedenken, aber auch um zu zeigen, dass jemand willkommen ist). Eine Kerze gibt Wärme ab und ist ein gutes Beruhigungsmittel ;-)

Im übertragenen Sinne können wir auch in uns ein Licht entzünden: ein Licht der Hoffnung und Zuversicht, wir können andere zum Strahlen bringen mit einem Lächeln, einem Geschenk, einem kleinen Gefallen, mit unserer Zuwendung und Aufmerksamkeit. Ich habe zurzeit einen Ohrwurm, den ich Ihnen allen ans Herz lege: der Gospel-Song „This little light of mine, I'm gonna let it shine“. 

Ja, und natürlich lege ich Ihnen auch unseren Newsletter ans Herz, den ersten und letzten für dieses Jahr, er soll sozusagen der Startschuss sein für ein regelmäßiges Erscheinen. Dafür brauche ich jedoch Ihr Feedback, denn in unserer schnelllebigen Zeit und vor allem in der allgegenwärtigen Informationsflut ist es schon eine gute Frage: Was soll denn hinein, wie ausführlich und wie oft?

Auf Ihre Antworten freut sich und wünscht Ihnen allen eine besinnliche Zeit über die Festtage und den Jahreswechsel

Jana Krötzsch (Newsletterredakteurin Landesverband Ost)

kroetzsch@bdue.de

Aus dem BDÜ Landesverband Ost

Veranstaltung zum Hieronymus-Tag in Sachsen

Am 30.09.2021 luden Mitglieder der Regionalgruppe ins Tietz in Chemnitz ein. Dort stellten sie den Gästen als auch den Kollegen aus anderen Sparten den Übersetzer-Beruf vor. Jana Mischkes humorvolle Gedanken, wie es Dolmetschern und Übersetzern in einer coronabedingten Sprachlosigkeit geht, hatten einen tiefen menschlichen Hintergrund. Es gab keine Konferenzen und keinen Unterricht, und das bedeutete, dass vielen von der Gesellschaft unbemerkt Einkommen wegblieben und Existenzen gefährdet waren.

Humor half auch in den Situationen, von denen Sonja Stankowski berichtete: wenn behördliche Regelungen auf andere Lebensentwürfe und noch dazu auf Sprachbarrieren treffen und die Worte nicht mehr unbedingt das bedeuten, was sie doch eigentlich meinen, entsteht mitunter auch in ernsten Situationen eine ungewollte Komik.

Zum Schluss gab Sabine Hofmann als „Gläserne Übersetzerin“ einen Einblick in die Arbeit an einem Buch über seltene Pflanzen auf einem botanischen Prunkservice. Anhand verschiedener Textbeispiele zeigte sie, dass Übersetzer:innen manchmal Botaniker und manchmal Historikerinnen sind, sich manchmal in der Kunstwissenschaft und manchmal sogar in alten Folianten zurechtfinden müssen. Und beim Blick in die alten Quellen wird allzu oft deutlich, dass es Verbindungen und Austausch zwischen den zu dolmetschenden Sprachen auch schon vor dreihundert Jahren gab, und dass einer der großen Botaniker des Buches, ein Kaukasusforscher, aus Sachsen und ganz aus der Nähe von Chemnitz kam.

Über all das ließ sich bei portugiesischen Pasteis de Nata, englischen Scones und polnischen Bonbons wunderbar fachsimpeln. Denn Übersetzer:innen und Dolmetscher:innen sind in „fremden Zungen“ zuhause. Und natürlich auch in „fremden“ Küchen.


Neues vom Landesvorstand

Derzeit gibt es vom Vorstand nicht viel Neues zu berichten - und das nicht etwa, weil in den Vorstandssitzungen nicht gearbeitet würde, sondern weil es dort schlicht um eher administrative und organisatorische Dinge geht, wie z. B. Beitragszahlungen, Aufnahmen bzw. Nichtaufnahmen, Begutachtung von Zeugnissen, Rechnungen, Anträge auf Linkfreischaltungen und ähnliches mehr. Typische Verbandsarbeitsroutine, würde ich sagen. Schön, dass Ihr das macht!

Zusätzlich mussten coronabedingt natürlich fast alle Veranstaltungen ausfallen, die der Vorstand mit seinen Funktionsträgerinnen gern geplant und durchgeführt hätte. Wir hoffen, im kommenden Jahr haben wir wieder mehr Gelegenheit dazu. Wir halten euch auf dem Laufenden.

Termine 2022

Wer gleich mit Fortbildung beginnen möchte, wird auf der Seminarsuche des BDÜ fündig:

  • 10./17.01.2022: Spracherkennung Dragon Naturally Speaking

  • 10.-24.01.2022: Mechatronische Komponenten - Elektromotoren und ihre Anwendungsgebiete

  • 10.01.-16.05.2022: Fragen Sie Dr. Studio - Houston, wir brauchen Grundlagen

  • 11.-18.01.2022: Digitalisierung in der Finanzberichterstattung - Kombiwebinar

  • 12.01.2022: Erste Schritte in die GmbH - Steuerrecht für Freiberufler

  • Juni 2022: Jahresmitgliederversammlung BDÜ LV Ost in Halle

  • 16.-17.09.2022 Fachkonferenz Sprache und Recht des BDÜ in Berlin: Rechtsvergleichung in der Praxis

 

Aus dem Bundesverband

Rückblick auf die BDÜ-Herbstversammlung

Die diesjährige BDÜ-Herbstversammlung konnte endlich wieder – zumindest teilweise – in Präsenz stattfinden. Ein Großteil der Delegierten hat sich vor Ort in Wiesbaden eingefunden, andere Kolleginnen und Kollegen haben sich online zugeschaltet. Zahlreiche Themen wurden auch diesmal angeregt diskutiert: Vom Gerichtsdolmetschergesetz über die Verbandskommunikation bis hin zu einer vollkommen neuen Mitgliederplattform. Wer mehr zu den besprochenen Anträgen erfahren will, dem sei die aktuelle Ausgabe des MDÜ ans Herz gelegt.

Auch der letzte BDÜ-Newsletter ist noch nicht so alt und birgt vielleicht die eine oder andere interessante Nachricht.


Hieronymus-Preisverleihung 2021

Nach einem coronabedingten Jahr Pause wurde in diesem Jahr wieder der Hieronymuspreis im Rahmen der Herbstversammlung des BDÜ verliehen, und zwar an die Stiftung Zentrale Stelle Verpackungsregister (ZSVR), welche als beliehene Behörde die Anwendung und Einhaltung des deutschen Verpackungsgesetzes überwacht und für mehr Transparenz und Kontrolle beim Verpackungsrecycling sorgt.

Foto: Roger Richter für den Bundesverband der Dolmetscher und Übersetzer e.V. (BDÜ)

BDÜ-Mitglied und Laudatorin Lisa Rüth, die die diesjährige Preisträgerin nominiert hatte, sagte über ihre Erfahrungen mit dieser Stiftung unter anderem diesen schönen Satz: „Dabei ist der ZSVR die Zusammenarbeit auf Augenhöhe sehr wichtig. Wir werden nicht einfach als externer Dienstleister und Zulieferer gesehen, sondern vor allem wegen unserer speziellen Expertise in der mehrsprachigen Kommunikation geschätzt.”

Wer mehr über den Preis, die Preisträgerin wie auch frühere Preisträger erfahren möchte, kann neben dem BDÜ-Newsletter, MDÜ eine Pressemitteilung studieren.


Qualitätssprachmittlung im Gesundheitswesen

Klare Worte findet der BDÜ in seinem Standpunkt zum Koalitionsvertrag bezüglich der Aufnahme der Sprachmittlung ins Sozialgesetzbuch V: Da wird deutlich auf die Notwendigkeit eines umfassenden Gesetzes hingeweisen, in welchem zu regeln ist, wie qualifizierte Dolmetsch- und Übersetzungsleistungen für alle Bereiche des Gesundheitswesens gewährleistet werden können. Er fordert die Einbeziehung der Berufsverbände und von Expert*innen, Maßnahmen zur Qualitätssicherung und nicht zuletzt eine angemessene Honorierung. Ziel sei es, dass alle Menschen eine gleichberechtigte und qualitätvolle Gesundheitsversorgung erhalten, unabhängig von ihren Deutschkenntnissen.

POSITIONSPAPIER zum Koalitionsvertrag

Ausgangstexte für Übersetzungen verbessern

Der BDÜ ruft zur Kommentierung des Entwurfs der künftigen DIN 8579 für übersetzungsgerechte Ausgangstexte auf. Darin geht es u.a. um Kriterien für das Verfassen und Beurteilen von Fachtexten, die übersetzt werden sollen. Damit kann diese Norm uns Übersetzer*innen helfen, die Eignung von Fachtexten für die Übersetzung zu bewerten. Sie wäre z.B. Argumentationshilfe gegenüber Auftraggebern, wenn wir einen Mehraufwand bei der Übersetzung aufgrund mangelhafter Ausgangstexte geltend machen wollen.

Nach der kostenfreien Registrierung im Norm-Entwurfsportal des DIN kann der Entwurf eingesehen und bis zum 12. Januar 2022 kommentiert werden.

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Kommunikationslandschaft BDÜ

Nicht nur unser Newsletter, auch das MDÜ, die Fachzeitschrift des BDÜ, und andere kämpfen mit ihrer Rolle in Zeiten der Digitalisierung, immer schnellerer (und kürzerer!) Informationshäppchen auf den verschiedensten Kanälen.

Die Herbstversammlung der Mitgliedsverbände hat beschlossen, alle Kommunikationsmittel einer Prüfung zu unterziehen und ein neues Konzept zu erarbeiten, das den neuen Bedingungen unserer Informationswelt, aber auch den Möglichkeiten und Wünschen von Verband und Mitgliedern entspricht. Auch „Mein BDÜ“ soll zeitgemäß technisch überarbeitet und wahrscheinlich Anfang des neuen Jahres neu (und „blanko“) gestartet werden – das alte dient dann als Nachschlagewerk. Die Nutzungsbedingungen werden ebenfalls neu formuliert, sicher bekommen wir dazu bald Informationen.

Bis das neue Kommunikationskonzept fertig ist, das unter anderem eine stärkere Vernetzung von Print- und digitalen Medien berücksichtigt, aber auch alle mobilen Formate, gibt es vielleicht noch die eine oder andere Unzufriedenheit. Doch ich freue mich darauf, dass wir uns alle in einem Boot sehen und als Mit-Streiter*innen kollegial und wohlwollend miteinander kommunizieren. Fehler machen wir schließlich alle, und genug Streit gibt es anderswo bereits. Wir sind es doch, die dazu berufen sind, zwischen Sprachen, Kulturen und Differenzen zu vermitteln, zur Verständigung beizutragen. Wenn ich manche Diskussion in „Mein BDÜ“ lese, (ver)zweifle ich daran.

Übrigens gibt es anderswo, z. B. in den anderen Verbänden, viel Interessantes zu entdecken, was allen Mitgliedern offensteht. Sicher haben auch Sie schon ein Fortbildungsangebot eines anderen Mitgliedsverbandes genutzt – ich war begeistert über ein Seminar des LV Baden-Württemberg zum Simultandolmetschen per Zoom. Schreiben Sie mir gerne über Ihre Erfahrungen, lassen Sie uns über alles austauschen, was uns weiterhilft, freut, motiviert! Auch unsere Fortbildungsreferentinnen werden sich über Wünsche und Anregungen für Seminare freuen.

 

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