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Liebe Kolleginnen und Kollegen,

das Osterfest liegt unmittelbar hinter uns und hat vielleicht der einen oder dem anderen neue Erkenntnisse und hoffentlich eine erholsame Zeit gebracht: Wer christlichen Glaubens ist, nahm sich Zeit für Rituale in der Kirche oder zu Hause und konnte schließlich die Fastenzeit beenden. Wer atheistisch oder anderen Glaubens ist, hat sicher die freien Tage ebenfalls gut nutzen können. Ja, und nicht wenige von uns werden trotz allem gearbeitet haben, sind wir doch zum großen Teil selbstständig tätig.

Wie sich unser Berufsverband dafür stark macht, dass wir mit unserer Arbeit ein auskömmliches Einkommen erzielen, zeigt u. a. eine Handreichung zur angemessenen Vergütung für das Dolmetschen im Gemeinwesen. Die darin enthaltene Beispielkalkulation ist sicher auch für andere Gespräche nützlich. Weitere Stellungnahmen des BDÜ reflektieren den Einsatz für gute Arbeitsbedingungen beim Ferndolmetschen und in Gerichtsverfahren.

Darüber hinaus finden Sie im Frühlings-Newsletter einen Bericht zu unserer Jahresmitgliederversammlung sowie ein Interview mit unserer 2. Vorsitzenden, Anja Pleul.

Mit Blick auf die zweite Aprilhälfte möchte ich gern auf ein Highlight in unserer Region hinweisen, das nach der Corona-Durststrecke nicht nur im Kalender von Literaturübersetzerinnen stehen sollte: die Leipziger Buchmesse vom 27. - 30. April 2023.

Ich wünsche eine inspirierende Lektüre und freue mich - wie immer - über Ihr und Euer Feedback.

Herzliche Aprilgrüße,

Jana Krötzsch (Newsletterredakteurin Landesverband Ost)

 

Themenübersicht

 

Aus dem BDÜ Landesverband Ost e.V.

Jahresmitgliederversammlung in Leipzig am 18. März 2023

Der BDÜ Ost hatte seine Mitglieder für den 18. März 2023 nach Leipzig in das Seaside Park Hotel zur ordentlichen Jahresmitgliederversammlung eingeladen. Der Einladung folgten 46 Mitglieder.

Nach den üblichen Formalien folgten die Rechenschafts- bzw. Tätigkeitsberichte der Vorstandsmitglieder und Referentinnen sowie der Jahresbericht der Schatzmeisterin. Im Anschluss daran hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Gelegenheit, Fragen zu stellen, Anmerkungen zu machen und Anregungen zu geben. Neben einigen Detailfragen zum Finanzbericht war für die Mitglieder vor allem der Bereich Weiterbildung interessant.

Das „Problemkind“ Gerichts- und Behördendolmetschen wurde ebenfalls wieder thematisiert. Leider ist dieses Ressort derzeit weitgehend verwaist, ebenso wie das Ressort Gemeindedolmetschen.

Anschließend wurde der Vorstand einschließlich der Schatzmeisterin von der Versammlung einstimmig entlastet, bevor es mit dem Haushaltsplan 2023 weiterging. Die Schatzmeisterin erläuterte, dass die Einnahmen in diesem Jahr aufgrund der einmaligen Beitragssenkung niedriger angesetzt wurden. Gleichzeitig wird mit höheren Ausgaben im Bereich der Öffentlichkeitarbeit gerechnet. Auch der Haushaltsvorschlag wurde einstimmig genehmigt.

Turnusmäßig standen wieder Vorstandswahlen an: die 1. Vorsitzende Mandy Borchardt, die 2. Vorsitzende Anja Pleul und die Schatzmeisterin Irina Heinitz stellten sich erneut zur Wahl und wurden einstimmig wiedergewählt.

Danach stellte Mandy Borchardt den Mitgliedern ein neues Angebot vor: Im Rahmen der sogenannten „Dolmetscher-Sprechstunde“ können BDÜ -Mitglieder nach seelisch belastenden Einsätzen auf professionelle psychologische Unterstützung zurückgreifen.

Des Weiteren können unsere Mitglieder in diesem Jahr wieder Mitgliedsausweise bestellen. Hierzu wird noch ein gesondertes Rundschreiben an alle Mitglieder gesendet. Zukünftig sollen regelmäßig alle zwei Jahre Mitgliedsausweise gedruckt werden.

Im Rahmen der offenen Diskussion wurde unter anderem die Arbeit der Zukunfts-AG besprochen, die unter Beteiligung aller Mitglieder (Informationen in MeinBDÜ) u. a. strukturelle Änderungen innerhalb des BDÜ entwickelt. Fragen und Anregungen hierzu sind ausdrücklich erwünscht und können jederzeit an zukunft@bdue.de gesendet werden.

Außerdem stellte Berit Haritonow die neue Online-Suche des BDÜ vor. Anregungen, Kritik und Fragen können ebenfalls in MeinBDÜ eingebracht werden. Als Überraschung gab es am Ende noch einen Sneak Peek in das neue „MeinBDÜ“, das noch in diesem Jahr online gehen soll.

Etwa die Hälfte der Teilnehmer traf sich nach der Versammlung noch vor dem Hotel, um an einer Stadtführung durch die Leipziger Passagen teilzunehmen. Dabei erfuhren sie eine Menge über die Geschichte Leipzigs als Handelsknotenpunkt. Abgerundet wurde der Abend dann bei einem guten Essen und anregenden Gesprächen in Auerbachs Keller.


Interview-Serie mit Funktionsträgerinnen des BDÜ Ost

Wir setzen unsere Serie fort, in der wir Interviews mit Funktionsträgerinnen des Landesverbandes führen. So können sich alle ein lebendigeres Bild von den ehrenamtlich Tätigen machen und erfahren, was sie in ihrem Berufsleben als Übersetzerinnen oder Dolmetscherinnen umtreibt und wie sie überhaupt dazu gekommen sind. 


Fragen an unsere 2. Vorsitzende, Anja Pleul

➔ Wie kam Ihnen die Idee, Übersetzerin zu werden?

Das erste Mal kam mir dieser Gedanke bereits während meines Englischstudiums, als es in einem Seminar um Übersetzungstheorien ging. Zur Umsetzung kam es erst viele Jahre später, nachdem ich bereits über zehn Jahre als Englischlehrerin in der Erwachsenenbildung gearbeitet hatte.

➔ Gab es auf Ihrem Weg Vorbilder oder jemanden, der Sie bestärkt und unterstützt hat?

Freunde und Familie haben mich immer bestärkt und unterstützt, das war sehr wertvoll.

➔ Welchen Auftrag würden Sie ablehnen?

Einen Auftrag, der nicht meinen Fachgebieten entspricht, dessen Deadline ich nicht einhalten könnte oder dessen Bezahlung den Bearbeitungsaufwand nicht widerspiegelt.

➔ Wohin ging Ihre weiteste Reise?

Nach Madeira.

➔ Gibt es ein Buch, das Sie geprägt hat?

„Im Westen nichts Neues“ – ein Buch, das mich in seiner Schilderung der Schrecken des Krieges nachhaltig beeindruckt und das auch gerade in der heutigen Zeit nicht an Aktualität verloren hat.

➔ Was motiviert Sie jeden Tag?

Wie wohl die meisten Meschen, stehe ich nicht jeden Tag voller Motivation auf, vor allem im dunklen Winter nicht. Aber die Tatsache, dass ich meine Arbeit gern mache und ich mich für viele Aspekte begeistern kann, hilft.

➔ Woran glauben Sie?

Ich bin Optimistin und glaube daran, dass alles, was man mit Tatkraft und Liebe (und vielleicht ein wenig Nachdruck aus den Reihen seiner Lieben) angeht, auch gelingen kann.

➔ Gibt es einen Ort, an dem Sie Kraft sammeln können?

Die Natur.

➔ Was meinen Sie, helfen Übersetzer und Dolmetscher dabei, die Welt zu einem besseren Ort zu machen?

Übersetzer und Dolmetscher ermöglichen Kommunikation. Ein erster Schritt zu einer besseren Welt ist doch die Kommunikation, und dass man den anderen zuhört. Das ist eine Kernkompetenz von Dolmetschern und im übertragenen Sinne auch von Übersetzern. Also ja!

➔ Gibt es etwas Skurriles in Ihrer Tätigkeit, woran Sie auch nach langer Zeit immer noch denken?

Ich erinnere mich an viele Kundinnen und Kunden, aber an etwas Skurriles nicht.

➔ Gab es einen Auftrag der Sie besonders bewegt oder berührt hat?

Da ich doch mehr im technischen Bereich übersetze, sind emotionale Aufträge eher selten.

➔ Welche Beziehung pflegen Sie zu Deadlines?

Deadlines und ich haben eine entspannte Beziehung, da ich nur Aufträge annehme, die ich auch im gegebenen Zeitrahmen erledigen kann.

➔ Beschreiben Sie Ihren idealen Kunden ...

Mein idealer Kunde begegnet mir und meiner Arbeit mit dem gleichen Respekt wie ich ihm. Wenn es auch menschlich gut funktioniert, ist das natürlich ein willkommenes Plus. Das i-Tüpfelchen sind dann noch interessante Texte, die das Potenzial haben, meinen Horizont zu erweitern.

➔ Was würden Sie im Beruf niemals tun?

Alles, was einer vertrauensvollen und auf lange Sicht erfolgreichen Geschäftsbeziehung im Wege steht. Ehrlichkeit, Offenheit und Vertrauen sind für mich im beruflichen wie auch privaten Bereich unverzichtbar.

➔ In einem Satz – was würden Sie Berufseinsteigern mit auf den Weg geben?

Fragen, fragen, fragen und natürlich auf die Antwort warten … jedes Gespräch ist eine Gelegenheit, etwas Neues zu lernen.

(Der Fragebogen ist an den bekannten MDR-KULTUR-Fragebogen angelehnt.)

 

Termine 2023

Der Regionalstammtisch Chemnitz trifft sich am 19. April 2023 um 18:30 Uhr. Bitte meldet euch bis zum 17.04.23 bei uns, wenn ihr dabei sein wollt.


Der nächste Regionalstammtisch Dresden findet am 20. April 2023 um 19:00 Uhr statt und steht unter dem Motto "KI". Eine Kollegin hat auf diesem Gebiet bereits wertvolle Eindrücke gesammelt und wird ihre Erfahrungen zum Thema "Post-Editing" mit uns teilen. Es wird um Anmeldung gebeten.


Veranstaltungshighlight vor unserer Haustür: die Leipziger Buchmesse vom 27.-30. April 2023


Fortbildung:


Voraussichtlich im Mai wird es ein Neumitgliedertreffen des LV Ost in Leipzig geben. Das Orgateam ist derzeit am Planen und informiert alle Neumitglieder demnächst per Rundmail. Neumitgliedertreffen geben.

 

Aus dem Bundesverband

Handreichungen des BDÜ

Entscheidungshilfe zum Dolmetschen im Gesundheitswesen

Sobald Patienten oder verantwortliche Angehörige nicht ausreichend Deutschkenntnisse für Gespräche mit Ärzten u.a. medizinischen Fachkräften haben, ist es angezeigt, ausgebildete Dolmetscher hinzuzuziehen. Nur so ist sichergestellt, dass es nicht zu folgenschweren Missverständnissen kommt und Anamnese, Diagnose sowie Therapie für alle Beteiligten sicher und erfolgreich durchgeführt werden können. Da es im geschäftigen Praxis- oder Klinikalltag mitunter schwierig sein kann zu entscheiden, ob eine professionelle Verdolmetschung eines Gesprächs sinnvoll oder gar notwendig ist, haben der BDÜ und die schweizerische Interessengemeinschaft für interkulturelles Dolmetschen und Vermitteln INTERPRET gemeinsam eine praktische Entscheidungshilfe entwickelt: Anhand verschiedener Parameter kann festgestellt werden, unter welchen Voraussetzungen und in welchen Situationen das Hinzuziehen von ausgebildeten Dolmetschern erforderlich ist, ggf. ob und wann das Dolmetschen vor Ort oder über eine Video-/Telefonverbindung sinnvoll ist. Dazu gibt es Beispiele aus dem medizinischen Alltag. Die übersichtliche und zeitsparende Checkliste dürfte vielseitig einsetzbar sein.

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Ferndolmetschen in Gerichtsverfahren

Fristgerecht zum 13. Januar 2023 hat der BDÜ seine Stellungnahme zum Entwurf des geplanten Gesetzes zur Förderung des Einsatzes von Videokonferenztechnik in der Zivilgerichtsbarkeit und den Fachgerichtsbarkeiten beim Bundesministerium der Justiz eingereicht. Mit dem Gesetz sollen die diesbezüglichen prozessualen Regelungen flexibler und praxistauglicher gestaltet werden. Beim Einsatz von Videokonferenztechnik in Verhandlungen mit Verdolmetschung muss allerdings eine ganze Reihe von Voraussetzungen unbedingt erfüllt sein, um die Praktikabilität und erforderliche Qualität der Verdolmetschung und damit rechtssichere Verfahren zu gewährleisten sowie die Gesundheit und Arbeitsfähigkeit der Dolmetschenden zu erhalten. In seiner ausführlichen Stellungnahme geht der BDÜ auf diese Bedingungen ein und stützt sich dabei zum einen auf entsprechende Praxiserfahrungen, einschlägige Normen, aktuelle Forschungsergebnisse und Erkenntnisse zum Ferndolmetschen aus der Mitgliedschaft.

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Angemessene Vergütung für das Dolmetschen im Gemeinwesen

Als praktische Ergänzung zu den BDÜ-Positionspapieren zum „Honorardumping“ durch § 14 JVEG und zum „ehrenamtlichen“ Dolmetschen hat der Verband im vergangenen Jahr eine Handreichung mit Beispielkalkulationen zu Dolmetschhonoraren im Gemeinwesen zusammengestellt, um aufzuzeigen, warum eine zu niedrige Vergütung zu einem Rückzug qualifizierter Dolmetscher aus diesem wichtigen Tätigkeitsbereich führt. Die Beispiele in der Handreichung wurden nun an die aktuellen, für das Jahr 2023 geltenden Sätze für Sozialversicherungsbeiträge und Einkommensteuer angepasst. An der Tatsache, dass die in diesem Bereich nach wie vor üblichen 25 bis 35 Euro Stundensatz viel zu niedrig sind und selbst bei einem Stundensatz von 60 Euro lediglich ein Einkommen erzielt wird, das an der Armutsschwelle liegt (vgl. Paritätischer Armutsbericht 2022), ändert sich nichts. Die Beispielkalkulationen finden Sie in der aktualisierten Handreichung, die auch als Argumentationshilfe vor Ort herangezogen werden kann.

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Arbeitsbedingungen beim Ferndolmetschen

Die Technologisierung und der durch die Pandemie noch verstärkte Digitalisierungsschub der letzten Jahre führten dazu, dass sich Dolmetschende oft nicht mehr mit allen Gesprächsparteien bzw. Veranstaltungsteilnehmern in einem Raum bzw. an einem Ort befinden. Sie werden inzwischen immer öfter über Onlinekonferenzsysteme zugeschaltet. Das Ferndolmetschen (Remote Simultaneous Interpreting, RSI) erfordert eine Neubetrachtung und vor allem Verbesserung der zurzeit suboptimalen Arbeitsbedingungen. Nicht zuletzt, um die Gesundheit und Arbeitsfähigkeit der Dolmetschenden zu erhalten. Gestützt auf bestehende technische Normen, Erfahrungen der letzten Jahre und Studien zu den gesundheitlichen Auswirkungen des Ferndolmetschens fordern BDÜ und VKD in ihrem Positionspapier die Einhaltung klar definierter Umgebungs- und Arbeitsbedingungen beim Ferndolmetschen. Dazu beschreiben sie die erforderlichen Voraussetzungen in Bezug auf die jeweilige Kommunikationssituation und die dabei möglichen Konstellationen und Umgebungen, auf Ton- und Bildqualität, auf sonstige technische Anforderungen, auf Arbeitszeiten, Pausen und Teamstärke sowie auf besondere Vertragsbedingungen.

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Ihre Ansprechpartner im Landesverband

Geschäftsstelle

Mitgliederverwaltung

Sandra Gerstner
Lenaustraße 41 | 04683 Naunhof
T +49 34293 46868 | F +49 34293 46867 | ost.geschaeftsstelle (at) bdue.de

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Regionalgruppen (Stammtische)

Chemnitz
Jana Mischke und Robert Paulig
T +49 171 2663680 |  +49 157 73952020
ost.chemnitz (at) bdue.de

Dresden
Heidi Karin Bey
T +49 3521 409452 | ost.dresden (at) bdue.de

Leipzig
Sascha Annisius
T +49 1573 8798653 | ost.leipzig (at) bdue.de

Halle
Iris Kleinophorst
T +49 345 5172017 | 
kleinophorst (at) bdue.de

Magdeburg
Schade, dass es zurzeit keine Regionalgruppe in der sachsen-anhaltinischen Landeshauptstadt gibt. Vielleicht findet sich ein Mitglied oder auch zwei (Modell Chemnitz), das hier die Initiative ergreift und eine kurze Meldung an den Newsletter schickt: 
ost.newsletter (at) bdue.de?

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