3. Verbändegespräch und Netzwerktreff Integration und Migration Sachsen
am 23. März 2016 in Dresden
Spracherwerb und Verständigung
Beim diesjährigen Verbändegespräch am 23. März im Sächsischen Landtag stand das Thema „Spracherwerb und Verständigung“ im Mittelpunkt. Das Kabinett hat ein Integrationspaket verabschiedet, mit dem Spracherwerb und Verständigung erleichtert werden soll.
Konkret wurden beim Verbändegespräch zum einen neue Angebote, die ergänzend zu den Sprachintegrationskursen des Bundes eingeführt werden, zum anderen der Aufbau und Betrieb von Servicestellen für Sprach- und Integrationsmittler bzw. Gemeindedolmetscherdienste vorgestellt. Diese Maßnahmen sollen die Verständigung zwischen Zugewanderten in Behörden und Ämtern, aber auch mit den Menschen in den Kommunen verbessern.
Chancen und Risiken
Die aktuelle Situation bietet im Bereich der Sprachmittlung und Integration viele Chancen, bringt aber auch große Risiken mit sich. Einerseits ist der Bedarf mit qualifizierten Übersetzern und Dolmetschern kaum abzudecken, andererseits besteht bei übermäßigem Einsatz von Laiendolmetschern z. B.die Gefahr der Fehlkommunikation, die zahlreiche Probleme nach sich ziehen kann.
Der BDÜ bietet hier viel Unterstützung:
- Basissensibilisierungskurse für Laiendolmetscher
- Linksammlung für Flüchtlinge
- Unterstützung des Projektes "Refugee Phrasebook"
- Dolmetscher im sozialen, medizinischen und kommunalen Bereich
- Übersetzer und Dolmetscher für seltene Sprachen u.a.m.
Ausgewählte Vorträge
- "Aktuelle Informationen und Herausforderungen"
(Petra Köpping, Staatsministerin für Gleichstellung und Integration) - "Aktueller Stand zum Gesamtpaket Sprache"
(Barbara Schmidt, Bundesministerium für Arbeit und Soziales, Referat Grundsatzfragen der Migrations- und Ausländerpolitik) - "Zuweisungsmanagement in Spracherwerbsmöglichkeiten"
(Antje Thiele, Euroschule Plauen und Andrea Sachs, Ausländerbehörde Vogtlandkreis) - "Ehrenamtliche Sprachkurse als Basis der Sprachvermittlung?"
(Dominique Bockting, Willkommen im Hochland e.V.) - "Sprach- und Integrationsmittler als Brückenbauer: Das SprInt-Modell"
(Ulrike Bran, Stadt Leipzig, Referat für Migration und Integration) - "Verständigung beginnt mit Verstehen"
(Prof. Dr. Verena Klemm, Geschäftsführende Direktorin Orientalisches Institut, Universität Leipzig)
Hintergrund
Die Verbändegespräche wurden in 2015 wurden von der Staatsministerin für Gleichstellung und Integration, Frau Köpping, als Plattform des fachlichen Austausches zwischen dem Lenkungsausschuss Asyl und den in den Bereichen Asyl und Integration tätigen Organisationen, Verbänden, Vereinen, den überregionalen und kommunalen Netzwerken und zivilgesellschaftlichen Akteuren ins Leben gerufen. Bei diesen Gesprächen sollen Rückmeldungen zu den Maßnahmen der Landesregierung im Bereich Integration und auch Anregungen für mögliche Schritte eingeholt werden.
NIMS, das Netzwerk Integration und Migration Sachsen, entstand, um einen Überblick über alle im Bereich Integration tätigen Akteure und deren Maßnahmen zu schaffen.